Oder: Für die Feminisierung des Kunsthauses!
Wir vom feministischen Kollektiv Zug beobachten nun schon seit längerem die Auseinandersetzung betreffend Kunsthaus Zug.
Wir finden es wichtig, dass das Gremium des Kunsthauses ein Spiegel der Gesellschaft ist. Das heisst Geschlechtergerechtigkeit in allen Gremien, im Vorstand und in der Führung einer Kuratorin und eines Kurators, mit den gleichen Rechten und Handlungsmöglichkeiten.
Zudem sollen alle Mitarbeitenden die Möglichkeit haben, ihr Fachwissen einzubringen, Mitspracherecht zu den geplanten Ausstellungen zu haben sowie transparent über Entscheide der Führung informiert zu werden.
Dies soll sich wiederum in der gezeigten Kunst widerspiegeln. Wir hoffen besonders, dass die Einzelauststellungen weiblicher (in den letzten 25 Jahren wurden gerade Mal 3 Frauen gezeigt, gegenüber 35 Männern), diverser und inklusiver werden. Für eine Kunst, welche die Themen der heutigen Zeit abbildet, sich aber auch auf die Suche nach Künstler:innen macht, die in der Vergangenheit keine Möglichkeit hatten, an die Öffentlichkeit zu treten. Für eine Kunst, welche die patriarchalen Werte eines Picasso kritisiert und welche einem Adolf Loos, der kleine Mädchen missbraucht hat, keine Plattform gibt. Kunst darf und soll unsere Gesellschaft kritisch beleuchten, nicht unkritisch alte Geschlechterstereotype reproduzieren. So geben auch viele Kunstwerke eines Egon Schiele und eines Gustav Klimt ein flaues Gefühl im Magen.
Dies führt uns zur Sammlung des Kunsthaus Zug, welche ebenfalls kaum weibliche, diverse oder inklusive Kunst enthält. Darum hoffen wir auf einen Betrieb, der unsere heutigen gesellschaftlichen Werte abbildet sowie kritisch und transparent über Versäumnisse der Vergangenheit informiert.